Die Minichance nutzen: Am Sonntag kommt Memmingen zum Derby

Mit den beiden 1:5-Niederlagen am vergangenen Wochenende gegen Füssen und Selb sind die Chancen der EV Lindau Islanders auf den achten Play-off-Platz auf ein Minimum gesunken. Aktuell beträgt der Rückstand auf den Achtplatzierten Selber Wölfe sieben Punkte. Und in den verbleibenden vier Spielen der Meisterrunde in der Oberliga Süd warten absolute Hammergegner auf die Mannschaft von EVL-Headcoach Franz Sturm.

Trotz alledem wollen die Islanders nichts unversucht lassen, ihr eigenes Punktekonto nochmals aufzubessern und mit möglichst guten Leistungen die Saison ausklingen zu lassen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Freitag, 28. Februar, 20.00 Uhr (live bei Sprade.tv). Dann geht es gegen den Tabellenzweiten Eisbären Regensburg. Und am Sonntag, 1. März, ist um 18 Uhr Derbytime in der Eissportarena Lindau angesagt, wenn der derzeitige Tabellenführer ECDC Memmingen Indians gastiert. Insgesamt fällt beim Blick auf das Restprogramm der Islanders in der Meisterrunde auf, dass sie im Kampf um Platz 1 das Zünglein an der Waage sein können: Bis auf Rosenheim spielt der EVL noch gegen die komplette Top Five der Liga – und trifft zum abschließenden Spielwochenende 6./8. März dabei auf Deggendorf und Riessersee.

EV Lindau Islanders gastieren am Freitag bei den Eisbären Regensburg

Mit Regensburg haben die Lindauer am Freitagabend den ersten Gegner des Wochenendes vor der Brust – und damit eine Mannschaft, die es seit der Übernahme durch Cheftrainer Max Kaltenhauser verstanden hat, ihre Topleistung zu festigen und fast durchwegs abzurufen. Auch wenn der Start in die Meisterrunde mit zwei Niederlagen gegen Deggendorf und Riessersee alles andere als optimal verlief, zeigten die Donaustädter seitdem eine mehr als ansprechende Leistung und konnten – bis auf zwei 1:4-Ausrutscher gegen die Garmischer sowie die Starbulls aus Rosenheim – seitdem sämtliche Spiele für sich entscheiden. Der Lohn ist Tabellenplatz zwei, womit die Oberpfälzer in direkter Schlagdistanz auf Spitzenreiter Memmingen stehen. Weiterhin in bestechender Form präsentiert sich in den Reihen der Regensburger das Stürmertrio Nikola Gajovsky/Richard Divis/Peter Flache: Zusammen haben sie jüngst die 200er-Marke in der Scorerwertung geknackt und wollen mit ihren Teamkollegen den Aufwärtstrend fortsetzen. Für die Gäste aus Lindau dürfte das Gastspiel im Donaustadion am Freitag daher ein ganz, ganz schwerer Ritt werden. Trotz der enormen Herausforderung wollen die Islanders einen soliden Auftritt hinlegen und ihre Möglichkeiten gegen den schier übermächtigen Kontrahenten auf dem Eis suchen.

Nicht gerade einfacher dürfte die Aufgabe für die EV Lindau Islanders beim Sonntagsspiel werden. Am 1. März, 18 Uhr, wird der aktuelle Tabellenführer und Hauptrundenmeister ECDC Memmingen Indians in die Lindauer Eissportarena kommen und dort versuchen, seine Spitzenposition gegen die Konkurrenz zu verteidigen und nach Möglichkeit auszubauen. Zumal die Spieler von Indians-Headcoach Sergej Waßmiller nach ihrer Negativserie der jüngsten Vergangenheit auf Wiedergutmachung aus sind. Immerhin unterlagen die Memminger vor dem nächsten Wochenende sechsmal hintereinander und holten dabei gerade einmal zwei Punkte. Demzufolge schmolz der Vorsprung in der Tabelle in den vergangenen Wochen stetig und beträgt mittlerweile nur noch zwei Zähler auf die Eisbären Regensburg. Gleich dahinter lauern Rosenheim, Deggendorf und auch der SC Riessersee ist noch in Schlagweite zur Tabellenspitze. Glück aus Sicht der Indians war, dass auch die anderen Topteams und Anwärter auf die obersten Tabellenränge während der laufenden Meisterrunde immer wieder patzten. Lediglich einen Sieg aus den Begegnungen dieser Saison konnte der EV Lindau bislang gegen Memmingen verbuchen. Die reisen unter anderem mit Topscorer Brad Snetsinger an, der bislang 86 Punkte erzielte (35 Tore, 51 Vorlagen) und in Fachkreisen als ganz heißer Anwärter auf die Nominierung zum Spieler des Jahres in der Oberliga Süd gehandelt wird. Nicht dabei sein wird am Sonntag Indians-Neuzugang Jannik Herm: Der Stürmer, der erst zu Jahresbeginn vom EHC Freiburg (DEL2) nach Memmingen wechselte, zog sich jüngst eine Handverletzung zu und wird seiner Mannschaft in den nächsten Wochen fehlen. Trotz der großen Hürde wollen die EV Lindau Islanders – wie schon am Freitagabend in Regensburg – nichts unversucht lassen, auch im zweiten Spiel des Wochenendes ihr bestes Eishockey zu zeigen, den Gästen aus Memmingen so lange als möglich Paroli zu bieten und vielleicht für eine faustdicke Überraschung zu sorgen. Eine Überraschung wie sie auch schon im Heimspiel am zweiten Weihnachtsfeiertag des letzten Jahres gelang. Das wird allerdings nur gelingen, wenn die Lindauer Spieler eine wesentlich bessere Defensivarbeit als in den vorangegangenen Spielen zeigen. Ganz besonders wichtig wird es für die Islanders gegen beide bärenstarken Gegner sein, das eigene Strafmaß so weit als möglich einzudämmen. Disziplin ist hier definitiv oberstes Gebot.

Bildquelle: Betty Ockert