EV Lindau Islanders sind auf den Playoff-Geschmack gekommen

Playoffs als Ziel: „Wollen den nächsten Schritt gehen“

Lindau (EVL) – Die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte im Sinn und ein besonderes Jubiläum vor Augen: Das sind die Rahmenbedingungen vor der zehnten Oberliga-Saison der EV Lindau Islanders. Passend zum 50. Geburtstag des Vereins im kommenden Jahr, der am 13. Dezember 1976 gegründet worden war, wollen die Islanders sich selbst das schönste Geschenk machen. „Wir wollen den nächsten Schritt gehen“, sagt Bernd Wucher als 1. Vorsitzender. Nach zuletzt den Rängen neun (23/24) und sieben (24/25), wäre die direkte Playoff-Qualifikation nun die logische Steigerung, wenngleich im Sport nicht immer alles planbar ist.

Auf den Geschmack gekommen sind die Inselstädter durch das Ende der vergangenen Saison. Mit einem starken Endspurt erreichten die EV Lindau Islanders die Pre-Playoffs, schalten dort den EC Peiting aus, und verlangten im Achtelfinale Nordmeister und Playoff-Finalist Hannover Scorpions alles ab. Gleich drei Mal war die BPM-Arena restlos ausverkauft. Fast noch wichtiger: Das Team von Headcoach Michael Baindl entfachte mit seiner Leidenschaft, seinem Engagement und seiner Kampfkraft eine Euphorie-Welle in der Inselstadt. Messbares Ergebnis: Eine ganze Reihe von Sponsoren engagiert sich seither neu bei den Islanders.

Die Brücke zum Sportlichen schlägt Headcoach Michael Baindl. „Diese Emotionen und diese Leidenschaft aus dem Vorjahr müssen wir mitnehmen in die neue Saison“, sagt der Architekt des Aufschwungs, dessen Vertrag bis 2027 verlängert wurde. In enger Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter Milo Markovic konnten die Leistungsträger, allen voran Torjäger Žan Jezovšek, gehalten und der Kader gezielt verstärkt werden. „Wir haben an den Stellschrauben gedreht“ nennt Markovic den Prozess. Neu im Kader sind erfahrene Akteure wie Torwart Daniel Filimonow und Stürmer Daniel Grafenthin, die beide von Zweitligist Lausitzer Füchse an den Bodensee wechselten. Gekommen sind auch der Finne Eetu Elo mit einer beeindruckenden Scorerbilanz und der japanische Nationalspieler Kazuki Lawlor, der zuletzt in Polens oberster Liga spielte. Dazu konnten vielversprechende Talente wie Lukas Bender, Leon Sivic, Marvin Feigl, die beide in Kaufbeuren schon DEL-2-Luft schnupperten, und Keanu Salmik als Torwart Back-up verpflichtet werden.

Große Hoffnungen ruhen auf Kazuki Lawlor, der vom polnischen Erstligisten KH Torun (2024/2025) kam. Mit seiner Einstellung passt der 26 Jahre alte Verteidiger wunderbar zu den Zielen der Islanders. „Ich bin hier, um Spiele zu gewinnen. Ich liebe Siege und hasse Niederlagen“, sagt Kazuki Lawlor. „Ich will ich immer die Playoffs erreichen und dort so weit wie möglich kommen.“

Im besten Fall könnte Lawlor ein Glücksgriff werden wie im Vorjahr Žan Jezovšek. Der slowenische Nationalspieler kam als unbeschriebenes Blatt an den Bodensee, schoss mit seiner „Urgewalt“ (O-Ton Baindl) Tore wie am Fließband und traf am Ende Insgesamt 38-mal, so oft, wie kein anderer Stürmer in beiden Oberligen.  Zu guter Letzt verhalf der 28-Jährige seinem Heimatland zum Klassenerhalt in der A-Gruppe der Eishockey-Weltmeisterschaft. Glücklicherweise hatten die Islanders den Vertrag mit Jezovšek schon zuvor verlängert.

Die Lizenz zum Toreschießens besitzt auch der Finne Eetu Elon. In Bayreuth glänzte der umtriebige Flügelstürmer mit 60 Scorerpunkten (37 Tore / 23 Assists) in nur 36 Spielen. Auch in Halle bewies er seinen Torriecher mit 74 Punkten in eineinhalb Spielzeiten. Viel versprechen sich die Islanders auch von Daniel Grafenthin. Der 29-Jährige blickt auf eine abwechslungsreiche Karriere bei renommierten Klubs in Deutschland und Österreich zurück. Zuletzt bremste den gebürtigen Berliner eine Verletzung, am Bodensee will er zu alter Stärke zurückfinden.

Bildquelle: EV Lindau Islanders / MK (von links nach rechts: Eetu Elo, Zan Jezovsek, Kazuki Lawlor)

Zum Oberliga-Start gastieren die Baindl-Schützlinge am 19. September 2025 (20:00 Uhr) beim SC Riessersee. Zum ersten Heimspiel am 21. September in der BPM-Arena erwarten die Schützlinge von Headcoach Michael Baindl den EC Peiting. Das Spiel der beiden Oberliga-„Dinos“ – keine weiteren Teams sind so lange ununterbrochen in der Oberliga Süd – beginnt zur familienfreundlichen Anspielzeit um 16.00 Uhr.

Die Oberliga Süd endet nach 52 Spieltagen am 27. Februar mit anschließenden direkt Pre-Playoffs (Plätze 7 – 10). Ab Anfang März beginnen dann die Achtelfinal-Partien der Playoffs, die im Best-of-Five Modus über Kreuz zwischen der Oberliga Nord, die nur elf Vereine hat und deshalb einen speziellen Spielmodus aufweist, und der Oberliga Süd ausgetragen werden. Ab dem Viertelfinale werden alle weiteren Playoff-Serien im Modus Best-of-Seven ausgespielt.