So ziemlich auf der letzten Rille kam das Team der EV Lindau Islanders nach dem nervenaufreibenden Spiel gegen die Indians aus Memmingen daher. Man hatte alle Körner auf dem Eis gelassen, um den Ausgleich kurz vor dem Drittelende noch zu erzwingen. Was die Mannschaft aber in den Spielen zuvor, wie auch im Derby, trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle und angeschlagener Spieler auf das Eis brachte, war phänomenal. Die sechs Spiele in nur 12 Tagen zeigten nun ihre Wirkung, weshalb der spielfreie Freitag nicht ganz ungelegen kommt, um vor den Endspurt der Hauptrunde nochmal richtig Kraft und Energie zu tanken. Denn die Reise soll nach den schon fixierten Pre-Playoffs mit Heimrecht noch nicht enden und bestenfalls noch direkt in die Playoffs führen.
Das nächste Hindernis, um das fast unmögliche noch möglich zu machen, heißt onesto Tigers Bayreuth. Das Ziel der Lindauer muss daher lauten, die drei Punkte an den Bodensee zu entführen, um den Druck auf die Konkurrenten entsprechend hochzuhalten und sich selbst in die beste Ausgangsposition zu bringen vor dem letzten Hauptrundenspieltag am 21. Februar. Dass dies kein leichtes Unterfangen wird, zeigten die drei Aufeinandertreffen der Lindauer mit den Bayreuther Eishockeycracks die alle samt nach 60 Minuten noch nicht beendet waren. Für die Bayreuther Mannschaft sprangen dabei zwei Siege heraus, Mitte November gewannen diese mit 4:3 nach Penalty und im Januar am Bodensee mit 5:4 nach Overtime. Die Lindauer behielten Ende September mit 3:2 den Zusatzpunkt nach eine Penalty am Bodensee.
Trotz Tabellenplatz elf der Gäste sind die Lindauer gewarnt, denn Bayreuth konnte in dieser Saison auch schon gegen die Topteams aus Tölz oder auch Memmingen gewinnen und verlor auch einige weitere Spiele gegen die Topteams teilweise nur knapp. Dabei zeigten die Bayreuther jeweils starke Leistungen. Gerade in der Offensive haben die Tigers sehr erfahrenes Personal. Hier zu nennen ist sicher der ehemalige Lindauer Jan Hammerbauer, aber auch Dominik Piskor und Sam Verelst wissen ganz genau, wo das Tor steht. Aktuell der gefährlichste Stürmer in den Reihen der Tigers ist der Kanadier Chris Seto, der in 44 Spielen schon 58 Punkte erzielen konnte.
Um also die Punkte entführen zu können, werden die Lindauer wie in den letzten Wochen wieder alles reinwerfen müssen und erneut 60 Minuten hochkonzentriert bleiben und die sich bietenden Chancen eiskalt nutzen. Wenn das gelingt, kann man hoffentlich erstmals die drei Punkte gegen die Wagner-Städter auf das eigene Punktekonto packen.