Mit Olympia-Dackel „Waldi“ fing alles an. Die offizielle Geburtsstunde eines Maskottchens im Sport schlug bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München. 1968 in Grenoble gab es nur ein inoffizielles Produkt namens „Schuss“, das lediglich auf Anstecknadeln und einigen Kleinspielzeugen auftauchte. Der Münchner Olympia-Dackel „Waldi“ wurde von Otto „Otl“ Aicher, einem der prägendsten deutschen Gestalter und Grafikdesigner des 20. Jahrhunderts, aus der Taufe gehoben. Aicher (1913 – 1991) war der weltweit anerkannteste Wegbereiter des Corporate Designs und zeichnete bei den „heiteren Spielen“ von München auch für das komplette Erscheinungsbild in Pastelltönen verantwortlich. Trotz einer gewissen Popularität war dem Olympia-Dackel kein kommerzielle Erfolg beschienen.
Den Jüngeren dürfte noch „Goleo“ bekannt sein, ja, der ohne Hose. Goleo war das offizielle Maskottchen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Es stellte einen Löwen dar, der einen sprechenden Fußball namens Pille in der Hand hält. Wie „Waldi“ war auch „Goleo“ kein Verkaufsschlager. Statt der erwarteten Erlöse in Höhe von 35 Millionen Euro wurden nur 14 Millionen Euro bei 3,5 Millionen Euro Lizenzgebühren erwirtschaftet.
Als im Jahr 1994 die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gegründet wurde und die einzelnen Eishockeyvereine ihre bisherigen Namen nach dem Vorbild der großen NHL (National Hockey League) mit einem Tiernamen versahen, entstanden aus dieser Entwicklung nach und nach die einzelnen Maskottchen der Clubs. „Sharky“ bei den Kölner Haien, „Datschi“ in Augsburg, „Aloisius“ in München und die vielen anderen sorgen nicht nur für gute Unterhaltung, sondern unternehmen in den meisten Fällen noch andere Aufgaben im Verein. So wie „Stormy“ jetzt beim EVL.