Drei Punkte im Derby gegen Sonthofen sind Pflicht

Nach den beiden Niederlagen vom vergangenen Wochenende gegen Riessersee (0:8) und Memmingen, (1:5) steht das Team der EV Lindau Islanders vor dem nächsten Wochenende gehörig unter Druck. Das kommende Spielwochenende startet für die Islanders am Freitag, den 11. Oktober, um 19.30 Uhr, in der heimischen Eissportarena mit einem weiteren Derby. Am Sonntag, 13. Oktober, ist der Eishockey-Oberligist vom Bodensee um 18.30 Uhr zu Gast bei den Blue Devils in Weiden.

Beim Derby am Freitag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr zu Hause gegen die ERC Bulls Sonthofen, muss unbedingt ein Sieg mit drei Punkten eingefahren werden, falls die Lindauer Tabellenplatz zehn nicht aus den Augen verlieren und den Rückstand auf die Bulls und die davorstehenden Mannschaften möglichst verkürzen wollen.  Die Vorzeichen für dieses Derby sind deshalb besonders brisant, denn es waren ausgerechnet die Oberallgäuer in diesem Sommer, die bei allen Mannschaften der Oberliga für mächtig Spannung sorgten. Im ersten Anlauf des Lizenzierungsverfahrens vor der Saison 2019/2020 bekamen sie diese erst einmal nicht. Es musste erst nachgebessert und dann auf das Schiedsgerichtsverfahren des DEB gehofft werden. Dieses vergab dem ERC Sonthofen nach einer Verhandlung die so wichtige Lizenz, sodass im Anschluss auch der Spielplan veröffentlich werden und die Oberliga Süd mit zwölf Mannschaften in die Saison starten konnte.

Im Team der Sonthofener kam es diesen Sommer zu einem größeren Umbruch. So verließ unter anderem der langjährige Torwart Patrick Glatzel die Oberallgäuer in Richtung Leipzig, aber auch Fabian Voith (ECDC Memmingen) sowie Martin Guth (EV Füssen) verließen die Bulls, um nur ein paar Namen zu nennen. Auf der anderen Seite verpflichteten die Verantwortlichen um den sportlichen Leiter und Ex-Towerstars-Spieler Lukas Slavetinsky viele neue Gesichter. Mit Verteidiger Tim Marek und den drei Stürmern Maximilian Spöttel, Tim May und Dominik Patocka kamen gleich vier Spieler von den Saale Bulls aus der Oberliga Nord. Auch von den EV Lindau Islanders wechselten zwei Spieler ins Allgäu: Direkt nach der Vorsaison stieß Santeri Ovaska zu den Bulls. Filip Stopinski hingegen sagte erst kurz vor der Saison zu, nach dem er bei einem Try-Out für die Wölfe Freiburg (DEL2) kein Vertrag erhielt. Die beiden Kontingentspieler der Bulls sind der tschechische Stürmer Ondrej Havlicek, der aus Straßburg kam, sowie der lettische Angreifer und dreimalige Nationalspieler Edgars Homjakovs. Trainiert werden die Bulls vom Ex-Höchstadter Trainer Martin Ekrt.

Für die EV Lindau Islanders heißt es, nach einer sicherlich sehr anstrengenden Trainingswoche, zum Derby am Freitag zu Hause voll auf dem Eis präsent zu sein. Die Bulls als Team und vor allem die ehemaligen Teamkollegen Stopinski und Ovaska werden dementsprechend motiviert sein, dem EVL im Derby alles abzuverlangen. In der noch jungen Saison gewannen die Oberallgäuer gegen Höchstadt und ein wenig überraschend auch gegen Peiting in der Overtime, verloren allerdings in Füssen, gegen Memmingen und Deggendorf. Treffer waren in keinem Spiel Mangelware, die Bulls wissen also, wo das gegnerische Tor steht. Die Spieler der EV Lindau Islanders müssen endlich alles in die Waagschale werfen, um die Ergebnisse so zu gestalten, damit das Ziel Klassenerhalt nicht schon zu Beginn der Saison langsam aber stetig in die Ferne rückt.

Am Sonntag geht es nach Weiden

Am Sonntag, 13. Oktober, geht es um 18.30 Uhr in der Oberpfalz gegen die Blue Devils Weiden. Für die EV Lindau Islanders wird es nach der langen Auswärtsfahrt darauf ankommen, den Beinen schnellstmöglich die Lockerheit zu geben, die für das erwartet schwere Spiel notwendig ist. Die blauen Teufel mausern sich gerade etwas zur Überraschungsmannschaft der bisherigen Saison. Verlor man das erste Spiel gegen die Starbulls aus Rosenheim mit 0:5 noch deutlich, gelangen im Anschluss Siege gegen die hoch eingeschätzten Eisbären aus Regensburg (7:6 nach Verlängerung) sowie ein deutlicher 8:4-Erfolg in Füssen. Gegen den EC Peiting unterlag man nur knapp mit 3:4, was zeigt, dass die eingespielte Oberpfälzer Mannschaft genau weiß, wie sie ihre Offensivkräfte einsetzten muss. Den Umbruch in der Mannschaft und den internen Strukturen vollzogen die Weidener schon vor der vergangenen Saison. Hier wurde die erste Mannschaft mithilfe einer Crowdfunding-Aktion, bei der mehr als 100.000 Euro zusammenkamen, in eine GmbH ausgliedert.

Auf den Positionen der Kontingentspieler gab es vor dieser Saison nur einen Wechsel. So ersetzt der kanadische Stürmer Chase Clayton dessen Landsmann Matt Abercrombie, der zu den Füchsen Duisburg in die Oberliga Nord wechselte. Der tschechische Kontingentspieler Tomas Rubes, hingegen spielt seine zweite Saison bei den Blue Devils.  Mit Stürmer Martin Heinisch, der ebenfalls verlängerte, ist die brandgefährliche Sturmreihe Heinisch/Rubes aus dem Vorjahr, wahrscheinlich noch um einiges stärker. Zusammen mit Abercrombie erzielten die drei Angreifer 180 Scorerpunkte – und das, obwohl Tomas Rubes erst später in der Saison zu den Oberpfälzern gestoßen ist. Man weiß also bei den EV Lindau Islanders, was da für eine geballte Offensivkraft auf die Verteidigung zukommt.

Der den Lindauer Zuschauern bekannteste Spieler in Reihen der Devils war Urgestein Marcel Waldowsky. Er war schon zu Landesliga-Zeiten, als Lindau und Weiden sich in den Play-offs zur Bayernliga begegneten, für die eine oder andere Aktion gut, weshalb er in Lindau meist nicht sehr nett empfangen wurde. Vor gut zwei Wochen musste Waldowsky nun seine Eishockeykarriere aufgrund einer wieder aufgebrochenen Knieverletzung, die er sich während der Vorbereitung zuzog, vorzeitig beenden.

Die Spiele der Lindauer gegen Weiden haben gewisse Tradition und Geschichten, die es in sich haben. Ob eine weitere dazukommt, wird sich zeigen. Die Islanders müssen nach dem verpatzten Start in die Saison nun endlich in die Spur kommen. Deshalb sollte in beiden Spielen am kommenden Wochenende unbedingt gepunktet werden.